
Seit dem 1. Juli 2024 ist in Deutschland der gemeinschaftliche Anbau in sogenannten Anbauvereinigungen und die Weitergabe von Cannabis an die Mitglieder dieser Anbauvereinigungen zum privaten Eigenkonsum möglich. Anbauvereinigungen, auch bekannt als Cannabis Clubs oder Anbauvereine, können seit diesem Datum offiziell einen Antrag auf Erhalt einer Anbaulizenz stellen.
Die Legalisierung in Deutschland bietet zahlreiche Möglichkeiten für Investoren, Anbauvereinigungen und Unternehmer. Doch egal, ob Sie eine Immobilie für den Anbau, die Produktion oder den Verkauf von Cannabis suchen – die Wahl des Standorts ist für den langfristigen Erfolg Ihres Projekts entscheidend. Neben der richtigen Größe, Infrastruktur und Logistik spielt auch die Einhaltung der strikten Regelungen des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) eine zentrale Rolle.
Bei der Suche nach der idealen Immobilie sollten in einem ersten Schritt insbesondere folgende Punkte beachtet werden:
1. Die richtige Größe und Skalierbarkeit
- Für den Cannabis-Anbau und die Verarbeitung sollten Sie im Vorfeld festlegen, wie viel Produktionskapazität Sie benötigen. Suchen Sie nach Flächen, die ausreichend Raum bieten und idealerweise erweiterbar sind, um sich die Möglichkeit offen zu halten, mehrere Anbauvereinigungen innerhalb einer Immobilie zu betreiben.
- Für Cannabis-Abgabestellen genügt oft eine kleinere Immobilie, vergleichbar mit der Größe eines Kiosks, die den Verkauf und die Lagerung überschaubarer Mengen ermöglicht. Bei der Wahl der Abgabestelle können lokale Mitbewerber, Einsicht geschützte Parkmöglichkeiten und konsumfreundliche Ballungsräume eine Rolle spielen.
2. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Standortwahl
- mindestens 200 Meter im Radius von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen oder Spielplätzen entfernt liegt;
- eine gegebenenfalls existierende Beschränkung der Anzahl von maximal gestatteten Anbauvereinigungen in der Region einhält;
- die strengen Anforderungen an Sicherheitskonzepte umsetzen kann; und
- im Hinblick auf eine Baugenehmigung bzw. Nutzungsänderung baurechtlich genehmigungsfähig ist.
3. Zugang zu Wasser und Energie
- Anbauflächen und Produktionshallen müssen an eine stabile Wasserversorgung und eine leistungsfähige Energiequelle angebunden sein, da Klimaanlagen, Beleuchtung und Bewässerung viel Strom und Wasser benötigen.
- Abgabestellen haben dagegen einen deutlich geringeren Energiebedarf, aber die Infrastruktur sollte dennoch spezifisch für die Bedürfnisse einer Abgabestelle (Sicherheitssystem, Belüftung, einbruchssichere Fenster und Türen etc.) ausgestattet sein.
4. Klimatische Bedingungen und Infrastruktur
5. Kundenzugänglichkeit und Sichtbarkeit
- Eine gute Verkehrsanbindung sowie Parkmöglichkeiten erhöhen die Attraktivität Ihrer Abgabestelle.
- Für Anbau- und Produktionsstandorte spielt hingegen weniger die Kundenzugänglichkeit eine Rolle, sondern vielmehr die logistische Erreichbarkeit für am Anbau beteiligte Personen, Lieferanten und Transportdienste.
6. Sicherheitsvorkehrungen und Vorschriften
- über entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wie Zäune, Überwachungskameras und Zugangskontrollen verfügt,
- mithin den gesetzlichen Anforderungen an die Sicherung von Cannabis entspricht, um Diebstahl und unbefugten Zutritt zu verhindern und einen optimalen Kinder- und Jugendschutz sicherzustellen.